Nirgends ist Teneriffa abwechslungsreicher als im Nordwesten der Insel. Die grüne fruchtbare Lunge bietet Naturerlebnis pur. Steile Küstenabschnitte mit kleinen Stränden prägen das Gebiet. In malerischen Dörfern gehen die Bauern dem Ackerbau nach und kultivieren Wein. Ein besonderer Anziehungspunkt ist das schroffe Teno Gebirge. Es ist in weiten Teilen unbewohnt und bietet umfangreiche Möglichkeiten um zu wandern. Der Ort Garachico war in früheren Zeiten das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum von Teneriffa. Vor 300 Jahren wurde er bei einem Vulkanausbruch verschüttet. Kirche und Kloster blieben jedoch verschont, was dem Ort eine gewisse mythische Atmosphäre gibt. Vieles hat man nach dem Vulkanausbruch neu errichtet oder wieder aufgebaut. Die Hafenfestung Castillo de San Miguel, liebevoll restaurierte Gebäude und wunderschöne Häusern wird man heute entdecken. Das Zentrum des Ortes ist für den Autoverkehr gesperrt. Es gibt kleine Parks und eine Promenade am Meer. Durch die erkaltete Lava sind natürliche Schwimmbecken entstanden, welch zu einem erholsamen Bad einladen und gleichzeitig ein einzigartiges Naturerlebnis bieten. Falls man Masca besucht, verabschiedet man sich von der Zivilisation. Masca erreicht man über wunderschöne Serpentinen und auf schmalen Straße. Der Ort ist ein kleines Dörfchen mit ungefähr 100 Einwohnern am Rande einer Schlucht. Man hat eine herausragende Aussicht auf die umliegende Natur bis zum Meer. Wer gern wandert, kann den Weg durch die Masca-Schlucht wählen. Für diese Wanderung sollte man aber mindestens vier Stunden einplanen. Wer gern stehen bleibt oder trödelt, um die Natur zu betrachten, braucht natürlich etwas länger. Der Wanderweg führt zum Strand. Man kann Feigenbäume, Agaven, kanarische Dattelpalmen und Mandelbäume entdecken. Sofern nicht eine besondere Trockenheit herrscht, wandert man entlang von kleinen Bächen. Die zweithöchsten Klippen in Europa, das ist Los Gigantes. Bis zu 500 Meter über dem Meeresspiegel liegt die höchste Spitze der Felswände. Unter den nahezu senkrechten Felswänden rauscht das Meer. Ein einzigartiges Naturerlebnis, besonders bei Sturm, wenn die Gicht gewaltig nach oben spritzt. Ureinwohner nannten das Naturwunder Höllenmauer. Aber auch unter Seefahrer ist dieser Begriff verbreitet. Die beste Möglichkeit für eine Besichtigung dieser Naturschönheit ist eine Fahrt mit dem Boot. Im Hafen starten ständig Ausflüge. Einen wunderschönen Tierpark, welcher vor kurzer Zeit zum schönsten Zoo Europas gewählte wurde, ist Loro Parque. Er hat sich seit seiner Gründung vor über 40 Jahren kontinuierlich entwickelt und besitzt zwischenzeitlich eine herausragende Papageiensammlung. Bei Shows wird gezeigt, wie Papageien leben und wie man sie schützt. Aber auch eine Seelöwenshow und die Delphine sind sehenswert. Angeboten wird auch eine Orca Show. Im Aquarium können Haie und Quallen bewundert werden. Tropische Natur bietet der Park bei einer Wanderung über einen Baumwipfelpfad. Vor 27.000 Jahren bei einem Vulkanausbruch des Pico Viejo, dem zweithöchsten Vulcan Teneriffas, bildeten sich beim Erstarren der Lava in Cueva del Viento drei Röhren. Eine dieser Vulkanröhren ist 18 Kilometer lang und damit die viertlängste derartige Höhle auf der ganzen Welt. Einheimische nennen die Höhle auf Grund der starken Luftströmungen auch Höhle der Winde. Etwa 200 Meter dieser Lavaröhre können besichtigt werden. Man erhält während einer zweistündigen Führung ausführliche Informationen zur Welt des Vulkanismus und besichtigt einzigartige erkaltete Lavaformationen, Abgründen und Felsgebilde. Die Höhle ist auch für ihre Tierwelt bekannt. Hier wurden einige neue Arten von Lebewesen entdeckt. Puerto de la Cruz ist die achtgrößte Gemeinde Teneriffas und ein Zentrum des Tourismus. Reisberichte beschreiben die Stadt als einen der interessantesten Orte der Insel. Man findet Strände, architektonische Sehenswürdigkeiten, Shoppingcenter und viele Restaurants. Puerto de la Cruz wird auch als Rentnerparadies beschrieben. Das war in den vergangenen Jahren sicher zutreffend, aber gegenwärtig hat sich der Wettbewerb so verstärkt, dass auch andere Gebiete Teneriffas beliebte Ziele von Rentnern geworden sind. Dazu gehört Longuera, ein Vorort von Puerto de la Cruz. Ebenfalls ein lohnenswertes Ziel ist der kleine Ort Punta Brava im Westen von Puerto de La Cruz. Er war einst ein kleines Fischernest und bietet heute einen Kontrast zum Touristenrummel. Ein Spaziergang entlang des Strandes und der Besuch des botanischen Gartens sowie des kleinen Tierparks sind zu empfehlen. Bars, Restaurants und Cafes, teilweise direkt am Strand gelegen, bieten Abwechslung und Erholung. Weitere sehenswerte Orte im Nordwesten sind El Socorro und Almaciga, ein Dorf in unberührter Natur, in dem Bräuche und Traditionen nahezu unverfälscht erhalten geblieben sind. Auch El Toscal, La Quinta und Punta Brava sind lohnenswerte Ziele. Oder El Pris, ein unberührtes, einfaches Fischerdorf. Der ehemals verfallene Ort wurde in seinem Kern aufwendig restauriert. Ein besonderer Höhepunkt erlebt man bereits vor dem Erreichen von El Pris durch die abenteuerliche Anfahrt über die Serpentinenstraße. Auch die kleine Orte Samoga, Tejina mit seinem Eukalyptuswald und El Caleton mit dem Naturschwimmbecken aus Lava lohnen einen Besuch.